New Work: Wie Organisationen gezielt gefragte Arbeitnehmerqualitäten fördern können
In der Diskussion zu Arbeiten 4.0 oder New Work stolpern wir unweigerlich über das Thema Kultur als Treiber des Wandels. Ein Aspekt der kulturellen Veränderung ist die „Arbeitssozialisation“. Was ist darunter zu verstehen und wohin entwickelt sie sich? Und wie lässt sich mit der Entwicklung umgehen? Kann eine Organisation im positiven Sinne Einfluss auf sie nehmen?
Spannende Fragen. Starten wir mit der Theorie und werden dann konkret.
Arbeitssozialisation – Entwicklung von Arbeitnehmerqualitäten
Arbeitssozialisation wird allgemein als die Entwicklung von Persönlichkeit in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Bedingungen des Arbeitsprozesses beschrieben. Anders ausgedrückt geht es um die Entwicklung und Veränderung von Kenntnissen, Fähigkeiten, Motiven, Orientierungen und Deutungsmuster, die im Beruf eingesetzt werden.
Organisationen wünschen sich Mitarbeiter, die soweit erzogen und gebildet sind, dass sie bereits die optimalen Fähigkeiten für ihren gewählten Job erworben haben und diese nun in vollem Umfang anwenden.
Insbesondere im 20. Jahrhundert wurde im Sozialisierungsprozess noch auf die Ausbildung und Implementierung der Arbeitstugenden wie Pünktlichkeit, Fleiß, Pflichterfüllung, Disziplin, Gewissenhaftigkeit, Ordnung, Treue, Gehorsam, Redlichkeit, Respekt vor Autoritäten und Höflichkeit Wert gelegt.
Heute werden einige dieser Tugenden zwar immer noch als hilfreich erachtet, andere scheinen aber nicht mehr so recht in die post-tayloristische Arbeitswelt zu passen. Unsere immer stärker vernetzte (Arbeits-)Welt erfordert andere Arbeitnehmerqualitäten, um der steigenden Komplexität zu begegnen. Neue Anforderungen an die Persönlichkeitsstruktur gewinnen an Bedeutung.
Hierzu gehören neben der technischen Intelligenz und technischen Sensibilität vor allem Qualitäten wie z.B. Kreativität, Flexibilität, Agilität, Empathie, Vitalität, Resilienz, Sinn für Sinn, Neugier, Mut und Verantwortung. Die Liste kann mit Sicherheit noch um einige Geschicke erweitert werden. Klar wird in jedem Fall, dass es um Fähigkeiten geht, die Teil einer Anpassungsstrategie sind, uns also erlauben, schnell auf sich ständig ändernde Anforderungen des Marktes einzugehen.
Wie kann es Organisationen gelingen, diese Qualitäten bei Ihren Mitarbeitern strukturiert auszubilden und zu fördern? Wie kann Arbeitskultur gestaltet werden, dass sie einen wertvollen Beitrag hierzu leistet? Bei sepago haben wir viele gute Ansätze gefunden, von denen ich einige beginnend mit diesem Blog, in einer 3-teiligen Serie beschreiben möchte.
Einflussfaktor Arbeitskultur: Mit Transparenz Kreativität fördern
Aller Praxis voran steht jedoch die Haltung der Unternehmensleitung und der Führungskräfte ihren Mitarbeitern gegenüber. Die ehrliche Wertschätzung eines jeden, die Erkenntnis, dass die Kollegen wichtigstes Kapital der Organisation sind sowie das Vermögen, empathisch zuzuhören und die jeweiligen Bedürfnisse zu erfassen, sind die wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen.
Ein weiterer wichtiger Grundsatz ist für mich die Schaffung eines Umfeldes, das für „Transparenz“ sorgt. Denn nur wenn alle Mitarbeiter Einblick in die Themen und Herausforderungen gewinnen, die den Markt und das Unternehmen beschäftigen, kann das Potential an Kreativität gehoben und zielführendes Handeln gefördert werden.
Zur Transparenz braucht es Kommunikationsmittel und -wege. Wir nutzen hierfür ganz unterschiedliche Kanäle. Neben der altbewährten E-Mail, die alle verlässlich erreicht, stehen für die direkte Ansprache selbstverständlich die Bürotüren offen. An Scrum Boards, die öffentlich zugänglich sind, kann sich jeder über den aktuellen Projektfortschritt informieren. Und natürlich nutzen wir als IT-Unternehmen technisch unterstützte Kanäle. Besonders beliebt ist unser internes soziales Netzwerk Yammer – ideal für den schnellen Plausch, Bekanntmachungen von Neuigkeiten, Austausch von Tipps und Tricks sowie gegenseitigem Support. Darüber hinaus gibt es regelmäßige Webinare zur aktuellen Geschäftsentwicklung und auch Podcasts zu freien Themen, die gerade bewegen. Online-Collaboration Tools helfen dezentral effizient an einer Sache zu arbeiten und eine eigens entwickelte digitale Ideation Platform hat schon viele Innovationen und kreative Ideen zu Tage gefördert.
Speziell erwähnt sei hier auch unser vierteljährlich stattfindendes sepagoForum. Gerade das sepagoForum bietet eine ideale Plattform, um sich zum einen mit Kunden und Partnern über aktuelle Trends der sepago Fokusthemen live auszutauschen und zum anderen in selbstorganisierten geschlossenen Sessions abteilungsintern und –übergreifend für Informationsfluss und Weiterbildung sorgen.
Wir sehen, es gibt nicht nur die eine Maßnahme, sondern sehr viele unterstützende Formate, Transparenz herzustellen. Und sicher ist Transparenz nur einer von vielen Bausteinen, der der Kreativitätsförderung dient. Natürlich haben wir noch viele mehr in petto. Gerne teilen wir unser Wissen beim Forum Arbeitskultur in NRW und Bayern!
Im nächsten Blog geht es dann ganz praxisnah weiter mit ebenso spannenden Ansätzen zur Empathieförderung.